Der Schriftzug "SKYBRIDGE".
Ein goldener Drache mit zwei Menschen auf seinem Rücken, der Drache hat große Flügel und einen langen Hals.

Er senkte den Blick auf seine Schüler und bemerkte wohlwollend, dass er die Aufmerksamkeit der Kinder in seinen Bann gezogen hatte.
„Stellt Euch eine Blase vor. Eine Luftblase in klarem Wasser.“
Er blickte in die Runde und seine Hände schienen eine kleine Kugel beschützen zu wollen. 
„Thraen ist wie diese kleine Blase und alles, was ihr kennt, alles, was ihr seht – alles! – ist in dieser Blase.“
Er konnte in den Gesichtern der Mädchen und Jungen lesen, wie sich Fragen in ihnen zu formen begannen. Doch keines der Kinder wagte es, zu unterbrechen.
„Dummer, alter Selutam, werdet ihr wohl denken, Thraen ist doch keine Blase im Wasser!“ Er beugte sich vor. 
„Und damit habt ihr Recht – und Unrecht zugleich.“

Er blickte wieder auf, in die Nacht, in der am Himmel über ihm die Welt leuchtete. Hoch über dem Horizont zu seiner Rechten wölbte sich das Meer der Stille und noch darüber begann sich der mächtige Rücken des Salthrasgebirges aus der Dunkelheit zu schälen.
„Thraen ist eine Blase, eine große Luftblase voller Wunder! Aber Thraen ist natürlich keine Blase im Wasser.“
Er legte seine Hand sanft auf den Boden vor ihm. 
„Was ist das?“, fragte er seine Schüler. 
Die Antworten kamen schnell wie die Pfeile des Teroekh Langbogens. 
„Sand!“ „Erde!“
Er hob seine Hand wieder. 
„Das ist alles richtig. Aber was ist unter dem Sand?“
„Stein!“, und „Felsen“, waren die meisten der Antworten. 
„Sehr gut. Und was ist unter dem Fels?“
Nun kamen die Antworten nicht mehr so schnell. 
„Wasser?“ „Erde?“ „Noch mehr Fels?“
Er bedachte das Mädchen mit der richtigen Antwort mit seinem nahezu zahnlosen Lächeln. „Ja, Senaï, da ist noch mehr Fels. 
Und darunter ist noch viel mehr Fels! So viel Fels, dass er nie zu Ende geht, ganz gleich wie tief man gräbt! Was bedeutet das?“
Der Selutam lehnte sich zurück.
Nach einer Weile fragte ein kleiner Junge: „Thraen ist eine Blase im – Fels?“

Der Selutam nickte bestätigend. 
„Thraen ist eine Blase im Fels. In einem All aus Fels!“
Er nahm eine Handvoll Sand und pickte ein Sandkorn daraus. Er hielt es auf seinem Zeigefinger und betrachtete es. 
„Thraen ist wie dieses kleine Sandkorn. Und die ganze Wüste selbst ist wie der ewige Fels darum herum.“
Staunen machte sich auf den Gesichtern der Kinder breit. Keines der Kinder und nur die allerwenigsten Erwachsenen des Stammes hatten je das Ende der Wüste gesehen.

„Wie ihr alle wisst, erschuf Perdisah Thraen vor Tausenden von Tausendtagen. Sie hat sich Thraen bereitet, um ihre Jurtha aufzustellen und hier zu leben, bis sie sich eines Tages auf den Weg zu einem neuen Lager machen wird.“
Der Selutam hob abermals die Arme und streckte sie der anderen Welt in der Mitte Thraens entgegen. Die dunkle Silhouette, die in der Mitte der Felsblase Thraens schwebte, zeichnete sich scharf und klar im Himmel ab. Das Licht dahinter war bereits etwas weiter gewandert.
„Perdisah hat ihr gütiges Auge auf uns gerichtet.“

„Thraen!“, rief der Selutam mit einer Stimme, die gleichzeitig alt und doch kraftvoll klang.

„Die Welt, in der wir leben! Es gibt so vieles darüber zu erzählen.“

Das Bild zeigt einen weißen Schriftzug auf schwarzem Hintergrund.